Wie ich mein Studium organisiere

In meinem Beitrag  „Jubiläum – Manno mann!“  fragte ich euch, nach Themengebieten die euch interessieren und über die ich berichten sollte. Ich greife nun den Vorschlag von Frau Anders auf, über Methoden zur Bewältigung des Alltags und des Lebens zu berichten. Es folgen weitere Beiträge zum Thema Lernen und Organisieren. Ebenso, unter anderem, Hilfsmittel zum erfolgreichen Autofahren, wie ich letzendlich meine Führerscheinprüfung bestanden habe und ganz wichtig: Zum Thema Essen. Essen zubereiten, Essen überhaup erst auswählen, und und und.

Heute möchte ich euch gerne erzählen, wie ich mich in meinem Studium zurecht finde und organisiere.
Eigentlich bin ich ein chaotischer Mensch.

Impulsiv und schnell von Dingen gelangweilt, die ich machen wollte und/ oder machen sollte.

In meinem Studium versuche ich nun vieles für mich übersichtlicher zu gestalten und möchte meine Erfahrungen gerne mit euch teilen.

Ich probierte viel herum, versuchte herauszufinden, was mir gut liegt und wo ich noch Nachholbedarf habe.

Lernen und auch die Organisation von Lehrmitteln ist ein subjektives und indiviuelles Thema.
Dementsprechend seht meinen Beitrag bitte als einen von vielen Möglichkeiten.

Zu Beginn eines jeden Semesters erstelle ich, gemeinsam mit meinen Eltern, meinen neuen Stundenplan.
Ich bin leider nicht so fit mit Excel, weshalb sie mich dabei jedes Mal aufs neue tatkräftig unterstützen.
Bereits in der Schulzeit fand ich es dabei wichtig, gleiche Fächer, und in meinem jetzigen Fall in einem Modul zusammengefasste Veranstaltungen, in derselben Farbe kennzeichnend zu machen.
Dies erleichtert es mir, den Überblick zu behalten.
Selbst wenn ich beim vorbei gehen den Text auf dem Plan nicht sofort lesen sollte, nehme ich doch die Farbe wahr und das damit verknüpfte Modul/ damit verknüpfte Fach.
Wer möchte, kann in seinen Plan noch wichtige Termine wie „Mensa“, „Bib“, „Ausdrucken“ oder ähnliches einfügen und in Farben kenntlich machen, um seinen Plan so zu strukturieren, wie man es individuell für sich haben möchte und braucht.

stundenplan

Studium bedeutet, in der Lage zu sein, sich selber zu organisieren.
Dazu gehört es, sich (rechtzeitig) um seine Unterlagen zu kümmern.
Wo bekomme ich sie her; sind sie online hochgeladen, muss ich in die Bib, um sie gegebenenfalls in einem Buch nachzuschlagen.
Verstehe ich den, von dem Dozenten angegebenen Text, oder wirft er mehr Fragen als Antworten auf, sodass ich mich besser in einer weiterführenden Lektüre vertiefen, oder die Grundbegriffe in einem Lexikon nachschlagen sollte?
Bis wann brauche ich die Unterlagen?
Reicht es mir, sie online mitzuführen, oder möchte/ muss ich sie für die Veranstaltung ausgedruckt mitbringen?

Einige Fakultäten bieten für ausgewählte Lehrveranstaltungen zu Beginn des Semesters die noch zu haltende Vorlesung, in Form eines bereits ausgedruckten Skriptes an. Ausgedruckt (!).
Diese könnt ihr euch kostenfrei, oder für einen kleinen Ovulus, abholen.
Ich würde empfehlen, die Unterlagen daraufhin binden zu lassen.
So geht nichts verloren, gerät durcheinander und gleichzeitig sieht es auch gleich viel ordentlicher aus.

Wird dies für eure Lehrveranstaltungen nicht angeboten und ihr müsst euch selber um eure Unterlagen kümmern; druckt die Dokumente bitte nicht zu klein aus!
Gerade wenn man nicht in den Genuss, eines gewissen Freikontingents zum Drucken kommt und selber für seine Kosten aufzukommen hat, gerät man vielleicht in Versuchung, soviel wie möglich auf so wenige Blätter wie möglich zu drucken.
Auch gerade hinsichtlich unserer Umwelt ist das ein erstrebenswerter und toller Gedanke.
Dennoch, übertreibt es bitte nicht.
Sonst ist der Text irgendwann nicht mehr oder nur schwer zu entziffern. Dauert damit umso länger, wenn er überhaupt noch durchgearbeitet wird.
Ich spreche aus Erfahrung.
Hier ein Beispiel:

klein

Meine Ordner unterteile ich alle mithilfe von bunten Trennblättern.
Jede Sitzung erhält im Optimalfall einen eigenen Abschnitt, den ich an der allerersten Seite, mit Sitzungstitel und einem kurzen Schlagwort zum Inhalt, kenntlich mache.
Dies erleichtert das schnelle Wiederfinden der gewünschten Unterlagen, ebenso wie das Vorbereiten auf die Klausuren.
Jeder Text, den wir für eine Sitzung vorbereiten sollen, fasse ich nach dem Lesen in kurzen Stichworten zusammen.
Geht es zum Semesterende also in die heiße Phase brauche ich nicht alle Texte noch einmal mühsam durchzuarbeiten, sondern nehme mir sämtliche Zusammenfassungen aus dem Ordner, in eine extra Kladde und arbeite diese dann anschließend durch.
Der eigentliche Ordner, mit den Original Texten wird dann nur noch für weiterführende Vertiefungen, zum einordnen der Informationen in den Gesamttext oder zur Quellenangabe benötigt.

Reiter

In der Kladde selber unterteile ich die Unterlagen auch noch einmal, mithilfe von farbigen Heftstreifen.

unterteilung

Langweilt mich eine Seminarsitzung oder eine Vorlesung versuche ich mich mithilfe von Kritzeleien zu konzentrieren.
Meine Gedanken gehen sonst auf Reisen. Deshalb probiere ich, aus jeder noch so langweiligen und zähen Sitzung etwas mitzunehmen und mir Informationen herauszuziehen.
Klappt dies dennoch nicht, lasse ich die Sitzung Sitzung sein und beschäftige mich mit anderen Dingen.
Einmal ist kein Mal.

langeweile

Ein Bereich in dem ich gerne mit Karteikarten arbeite ist die Vorbereitung auf mündliche Prüfungen und Hausarbeiten.
Bereiche, in denen ich mich intensiv mit einer großen Anzahl an Literatur und Quellen auseinandersetzen muss.
Ich gehe folgendermaßen vor:

Zuerst beschaffe ich mir die Literatur. Informiere mich in den Handapparaten der Dozenten, lasse mich direkt vor Ort in der Bibliothek inspieren, tausche mich mit meinen Dozenten in einem persönlichen Gespräch aus.
Es gibt die unterschiedlichsten Wege und Möglichkeiten hierzu.

Habe ich eine Auswahl an Literatur ausgesucht, arbeite ich sie durch.
Oft ergeben sich in diesem Arbeitsschritt auch meine Fragestellungen, mithilfe derer ich meine Prüfungsleistung bewältigen und darauf aufbauen möchte.
Hinsichtlich dieser Fragestellung/ These gehe ich meine Literatur nun weiter durch. Markiere wichtige Stellen mithilfe von Haftnotizen, oder schreibe sie direkt auf;
Zusammengefasste Informationen aus der Quelle oder auch wörtliche Zitate.

Um immer eine akkurate Quellenangabe gewährleisten zu können, gehe ich folgendermaßen vor:
Jede meiner Literatur teile ich eine Nummer zu. Zum Beispiel; 1.) König der Löwen, von Dagobert Duck, erschienen 1982 im Entenhausener Verlag, Entenhausen.
Schreibe ich dann also Informationen aus dieser Lektüre auf eine Karteikarte, stelle ich eine 1.) vorran und die Seitenzahl, von derer ich mich nun an dieser Information bediene.
Wichtig ist, nur eine geringe Anzahl von prägnanten und zusammengehörigen Informationen der betreffenden Seite auf der Karteikarte zusammenzufassen.
So bin ich anschließend in der Lage, alle Karteikarten, unterschiedlichster Literatur, in passenden Stapeln, unter dem Gesichtspunkt von Oberthemen oder Thesen, zusammenzufügen. Völlig gleich, aus wie vielen unterschiedlichen Quellen sie stammen.

Dies könnt ihr euch so vorstellen:
Meine improvisierte These lautet: Das aktuelle Kinderprogramm im Fernsehen hat vieles von seinem pädagogischen Wert verloren und sollte dementsprechend in seiner Austrahlungsdichte weiter verdünnt werden um individuell passende Angebote auf das Internet zu verlagern.

Aufbauend auf dieser These ordne ich meine Karteikarten zu. Informationen, die ich aus Literatur 1 gesammelt habe, genauso wie aus Literatur 3 und 4.
Ich kann sie nach ihrer Relevanz gewichten, hin und her ordnen und sortieren, und verliere gleichzeitig nicht die Quellen aus dem Blickfeld, muss sie also im Nachhinein nicht mühselig heraussuchen und zuordnen.
Ich bin in meiner Kreativität und in meinem Argumentationsweg völlig frei.

Würde ich diese Informationen nicht auf beweglichen Kärtchen stehen haben, sondern direkt aus den Büchern verwerten, würde es mir schwer fallen, das für wichtig erachtete aus unterschiedlichen Quellen passend miteinander zu verweben.

referat

Bei Referaten arbeite ich jedoch nicht gerne mit Karteikarten, weil diese regelmäßig verschütt gehen und ich keine adäquate Lösung bisher gefunden habe, um sie langfristig und ordentlich sortieren und aufbewahren zu können.
Ein Karteikasten ist hinsichtlich meiner Bedürfnisse nicht so optimal geeignet, deshalb schreibe ich meine Informationen schlussendlich auf ganz normale DIN A4 Blätter.
Vornehmlich auf rein weiße.
Diese falte ich in der Mitte und beschreibe sie mit bunten Filzstiften.
So kann ich die Informationen besser auseinander halten und insgesamt hinterlässt mein Geschriebenes einen positiveren Eindruck auf mich.
Ich habe gehört, dass es einige Dozenten geben soll, die es unprofessionell finden, wenn ein Vortrag mithilfe von „normalen“ Blättern gehalten wird und erwarten, dass man Karteikarten benutzt.
Auf so einen Dozenten bin ich zum Glück noch nicht gestoßen.
Sollte mich dies jedoch im Laufe des Studiums noch erwarten, werde ich Karteikarten benutzen, diese aber schön groß und leserlich beschreiben.

wiki

In der Uni wird es nicht gerne gesehen, sich seine Informationen bei Wikipedia zu besorgen.
Es ist keine wissenschaftlich fundierte Quelle, schließlich kann dort, jeder der mag etwas veröffentlichen. Oder einen bereits veröffentlichen Text verändern.
Deshalb; niemals im Referat oder, noch schlimmer, in eurer Hausarbeit, Wikipedia als Quelle auflisten!
Bitte besorgt euch eure Informationen aus anderen, von der Uni akzeptierten, Quellen.
Dennoch; ich arbeite nach wie vor gerne mit Wikipedia. Nehme dort nicht jede Information für bare Münze.
Jedoch hilft es mir, einen Überblick über ein Thema, einschließlich des gesamten Themengebiets zu erlangen.
Ich darf aus Wikipedia nicht zitieren; Kein Problem.
Aber niemand verbietet es mir, einen Wikipedia-Artikel auszudrucken und die für den Themenkomplex wichtigen Schlüsselbegriffe zu markieren und durchzuarbeiten.
Zu Beginn eines jeden Themengebiets, hefte ich in meinem Ordner zuallererst den dazugehörigen Wikipediaeintrag. Er hilft mir, mich grob im Thema entlangzuhangeln, lässt einige Beziehungen der Inhalte untereinander erkennen und ist einfach eine super Einstiegslektüre.
Nicht zu schwer formuliert und als roter Faden für zwischendurch reicht es allemal.
In meiner Schulzeit habe ich dies bereits ebenfalls so gehandhabt. Dort durften wir Wikipediatexte auch noch in unserem Untericht und für unsere Referate verwenden.
In Biologie beispielsweise, wurde der Text über die Evolution ausgedruckt, durchgearbeitet und anschließend direkt hinter dem Inhaltsverzeichnis abgeheftet.
In Geschichte dann die Französische Revolution.
Auf dem oberen Bild seht ihr den durchgearbeiteten Artikel für meine Einführungsveranstaltungen in der Soziologie.

In unterschiedlichen Farben markierte ich wichtige Begriffe und Schlagworte.
Mithilfe farbiger Haftnotizzettel hebe ich einige besonders wichtige Begriffe noch einmal zusätzlich hervor, um darauf aufmerksam zu machen, dass ich diese Begriffe gerne noch einmal explizit nachschlagen und vertiefen möchte.

wiki2

Besonders wichtige Texte und Unterlagen, die ich im Laufe des Semesters häufiger benötige und immer schnell zur Hand haben möchte, drucke ich auch mal auf farbigem Papier aus.
In diesem Fall war es die Transkription eines Interviews, mit dem ich mich das gesamte Semester hindurch beschäftigt und darauf aufbauend schließlich meine semesterabschließende Hausarbeit geschrieben habe.

blau

Investiere in dein Wissen.
Ich habe früh die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt viel zu lesen und sich aus unterschiedlichen Blickrichtungen in ein Thema zu vertiefen. Egal ob Lexika, Zeitschriften, Youtube Videos. Auch wenn es wissenschaftlich vielleicht nicht „angesehen“ ist, sofern es dir persönlich hilft, Begeisterung für ein Themengebiet aufzubringen oder aufrecht zu erhalten, ist es erlaubt.
Mache was dir Spaß macht. Höre dir „Die Geschichte der Menschen“ als Hörbuch an.
Gehe in die Bücherei und schaue, wo sich das Themengebiet befindet. Welche Literatur steht dort? Kann dich davon vielleicht etwas inspirieren?
Gibt es Menschen, mit denen du dich austauschen kannst/ möchtest? Online oder sogar per Du?

bgb

Lernen kann Spaß machen. Sofern man den für sich richtigen Weg zum Lernen gefunden hat. In einem folgenden Beitrag werde ich einige Lernstrategien mit euch teilen und würde mich sehr freuen, von euren persönlichen Erfahrungen, Tipps und Anregungen lesen zu können.

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