Träume

Ich bewundere die Menschen, die Kinder, die bereits früh wussten, was sie sich vom Leben wünschen. Was sie sich von ihrer Zukunft erhoffen, den Weg zu finden, in denen ihre Sehnsucht und ihre Leidenschaft sie treibt.

Etwas in der Form hatte ich nicht.

Schon früh interessierte ich mich für viele Dinge. Die unterschiedlichsten Themen. Nichts zusammengehöriges, kein ergänzendes Bild.

Ich beginne gerne Sachen und beende sie nicht. Ich verliere schnell den Reiz daran. Interessiert mich ein Thema, vertiefe ich mich komplett darin. Versuche soviel Zeit wie möglich dafür aufzuwenden.

Doch dies reicht mir in der Regel nicht. Es kommt mir „nicht genug“ vor. Ich möchte mehr wissen. Mehr machen. Mehr sein. Mit den Füßen auf dem Boden und mit dem Kopf meilenweit über den Wolken.

Mir fällt es sehr schwer mich für etwas zu entscheiden, dafür einzustehen. In meinem zweiten angefangenen Studium befinde ich mich nun im 2. Semster. Und habe bereits ab Mitte der dazwischenliegenden Semesterferien überlegt, ob es das wirklich ist. Ob es mir reicht. Ich möchte mehr wissen. Mehr studieren. Mir reicht diese Fächerkombination nicht.

Ich habe das Gefühl, das Angebot, welches dieses Welt mir bietet, komplett nutzen zu wollen. Der Drang zu probieren und weiter zu ziehen ist schwer beschreiblich. Der Gedanke, dies nun noch ungefähr 2 Jahre zu studieren, lässt mich Ungewissheit fühlen.

Mein Studium dreht sich um zwei absolute „Spezialinteressen“ von mir. Für sie investiere ich ansich viel Zeit in meiner Freizeit. Also eigentlich genau richtig für ein Studium. Fördernd für den Ehrgeiz und doppelte Belohnung, wenn ich gute Leistungen erzielen kann.

Doch gleichzeitig gibt es noch hundert andere Bereiche, die mich interessieren. Über die ich gerne mehr erfahren möchte. Die ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen, um sie erfahren und erlesen zu können.

Gerne möchte ich mich interdisziplinär bilden, doch die engmaschige Struktur eines Bachelor Studiums ermöglicht dies kaum.

Meine Motivation hemmt dies sehr. Mir fehlt der Sinn an dem Ganzen.

Zwei große Berufswünsche hatte ich bisher in meinem Leben. Ich wollte in der Friedens- und Konfliktforschung tätig sein, am liebsten international, auf der ganz großen Bühne. Oder es schaffen, im Bundesnachrichtendienst Fuß fassen zu können.

Mein Ehrgeiz ist zwar groß, doch meine Möglichkeiten kommen dem in vielen Bereichen nicht ganz nach.

Nun weiß ich nicht, wohin mein Weg mich führt.

Das oberste Ziel ist momentan, mein Studium einfach durchzuziehen. Endlich etwas beenden. Fertig werden.

Doch ich weiß; dies wird schwer genug. Die gesamte Zeit meines Studiums werden mich die Gedanken nach Alternativen begleiten. Nach Zielen, die ich am liebsten jetzt und sofort erreichen möchte und für die ich keine Geduld habe, um sie langfristig angehen zu können.

Ich werde mich nach alternativen Studiengängen umsehen. Anderen Städten. In Selbstzweifel stürzen, und in Frage stellen, ob überhaupt ein Studium das für mich passende ist.

Und wer weiß, die Zeit wird es zeigen; ziehe ich es durch, oder nicht.

Es werden sich immer Alternativen bieten. Wenn nicht dieser Weg, dann schlage ich einen anderen ein.

Ich möchte mich einfach ausruhen können, auf dem Glück das mich umgibt. Den Kopf aus den Wolken zurückholen. Schweigen und ruhen lassen.

Und zufrieden sein.

Vielleicht ist das eine Charakterfrage.

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2 Gedanken zu “Träume

  1. Ach ja, es ist so schwer – und die große Auswahl eben auch ein Fluch. Denk daran, du musst dich nicht jetzt für alle Zeiten festlegen! Entscheide dich jetzt für die nächsten 2 Jahre. Und dann siehst du weiter. Für deine nächsten 2 Jahre ist dieser Weg gut. Basta. Das wird nicht hinterfragt! Und dann guckst du weiter und suchst das nächste. So kannst du in 2-Jahres Schritten die Welt entdecken. ; ) – Mir hilft es zumindest so zu denken.

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    1. Du hat recht Lina. Manchmal ist es gut, etwas einfach erstmal so stehen zu lassen und durch zu atmen. Zu viel Sorgen und Gedanken bringen nicht weiter im Leben.
      Man kann jederzeit seinen Weg ändern. Ein sehr beruhigender und friedlicher Gedanke wie ich finde. 🙂
      Mit den 2 Jahres Schritten die Welt zu entdecken finde ich ein spannender Gedanke!

      Gefällt 1 Person

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