Fernweh

Wie gerne würde ich einen Reiseblog führen.
Euch von den entlegensten Ecken dieser Erde berichten.
Mitnehmen auf abenteuerliche Rafting-Touren und mal eben ein Schnappschuss vom Gipfel eines außergewöhnlichen Berges teilen.

Aber hiev dein Bett mal mit zu einem Backpacker-Urlaub. Oder deine Toilette.
Bitte gerne noch eine gewisse Auswahl an Kleidung. Man weiß ja nie. Könnte man mit Sicherheit alles gebrauchen.

Spaß beiseite.

Ich liebe es zu reisen. Neue Städte und Welten kennen zu lernen.
Kulturen zu erleben.

Ich kann mich genauso gut an einem Strand fläzen, wie auch mit dir die Museen der Welt erkunden.
Ich bin für alles offen.

Der einzige Punkt, der mich vor jeder Reise fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt, ist es, meinen Koffer zu packen.

Gepäck

Vor ein paar Jahren neigte ich noch dazu, viel zu viel mit zu nehmen.

Egal wohin es ging, ob eine Woche in die Türkei oder zwei Tage nach Hamburg, ich hatte immer denselben Koffer dabei.
Ein riesen Teil.

Es wurde schon zum Running Gag, wenn ich auf Klassenfahrt mit einem Koffer angerollert kam, der fast so groß war wie ich.
Den ich dann meist auch nicht mal selber tragen konnte, weil er einfach zu schwer und unhandlich war.

Ich konnte mich im Vorfeld einfach nicht entscheiden, was ich einpacken sollte.

Wer weiß wie das Wetter werden würde.
Und eigentlich hatten wir im Vorfeld ja besprochen, abends nicht schick weg zu gehen. Aber wenn doch, dann hätte ich ja gar keine hohen Schuhe dabei.

Von wetterfester Kleidung ohnehin abgesehen. Die gehört meiner Meinung nach in jedes gut sortierte Reisegepäck.

Am allerliebsten würde ich dann jedes Mal noch eines meiner Kopfkissen mitnehmen.

Ich schlafe einfach niemals nie in einem Hotelbett mit einem Hotelbettkissen so gut, wie auf meinem eigenen.
Geschweige denn auf einem Jugendherbergskissen. Darüber wollen wir gar nicht erst sprechen.

Oft probiert. Oft gescheitert.

Sie sind einfach viel viel zu niedrig.
Oft ist es so, dass es in der Theorie mit Sicherheit locker gehen würde.

Doch es stört mich dann aus Prinzip.
Dass es nicht mein Kissen ist. Und so niedrig aussieht. Und auch ein bisschen niedrig, aber eigentlich im Prinzip okay, aber trotzdem immer noch nicht mein Kissen ist.

Vor meinen letzten Reisen habe ich mir angewöhnt sorgfältig und in Ruhe den Koffer zu packen.

Dies versuchte ich bei den Reisen davor zwar auch, noch endete dies stets in einem hektischen alles-was-geht-hineinwerfen, kurz bevor der Koffer dann endgültig zugeklappt werden sollte.

Kurze Zeit später, bekam ich von meiner Mama einen kleinen Reisekoffer geschenkt. In Handgepäcksgröße.

Diiee Gelegenheit zu trainieren, was man alles wirklich braucht und was nicht.

Mit Handgepäck ging es auf verschiedene Städtereisen und sogar für ein paar Tage ans Meer.

Im Herbst werde ich mich nur mit Handgepäck für ganze 4 Tage auf eine Städtereise begeben; vorher schier undenkbar!

Ich versuche mir so wenig Stress wie möglich zu machen. Das was ich bräuchte und dann doch nicht habe, gut, wäge ich ab.

Ist es dringend notwendig, kaufe ich es vor Ort. Ist es das nicht, habe ich eben Pech und werde die X Tage dann auch ohne es überleben.
Wieder ein Punkt aus dem ich dann gelernt und meine Schlüsse gezogen habe.

Das einzige, was ich wirklich noch nie auf einer Reise vergessen habe, ist meine gut gefüllte Reiseapotheke.
Da gehe ich wirklich keine Kompromisse ein.
Eher würde ich sogar auf ein Kopfkissen verzichten!

Nichts gibt mir mehr Sicherheit, als die Gewissheit für den Großteil aller gängigen körperlichen Beschwerden gewappnet zu sein.

Vor meiner nächsten Reise werde ich mich sehr konzentrieren müssen, gut und sinnvoll zu packen.

Ich habe mich durch mehrere Packtipps im Internet geforstet und fühle mich gewappnet.

Sofern ich kurz vorher nicht nervenbruchartig verzweifel, weil einfach nichts in den Koffer zu passen scheint, werde ich es denke ich gut hinbekommen.
Wieder ein spannender Lernaspekt.

Es müssen nicht 5 Paar Schuhe sein, manchmal reichen auch zwei oder drei.
Das Glätteisen ist schön und gut, allerdings für diesen kurzen Zeitraum wirklich notwendig?
Es ist schließlich ein kulturell geprägter Urlaub und kein Partytrip. Da wäre es selbstverständlich etwas anderes; ohne Glätteisen bekommt mich dann keiner aus dem Haus.

2 Gedanken zu “Fernweh

  1. Die Packerei finde ich auch immer lästig. Gerade wegen dem Wetter. Ich fahre ja fast ausschließlich nur in den Wanderurlaub. Bin ich auf einer Hütte unterwegs, dann kann ich ohnehin nicht viel mitnehmen, aber wenn das Quartier im Tal liegt und ich einen Fahrer habe, ist die Verlockung groß, den größeren Koffer zu nehmen, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Auch wenn ich darin langsam eine Routine entwickle, packe ich doch oft noch erst in der Früh vor dem Wegfahren kurzfristig nochmal um, nehme doch den größeren Rucksack oder Kaffer, um noch wärmere Sachen unterzubringen, oder ein zweites Paar Schuhe.

    Wobei Funktionskleidung den Vorteil hat, dass man sie nicht täglich wechseln muss (lüften reicht), das spart nicht nur Gepäck, sondern reduziert auch die Schmutzwäsche nach dem Urlaub.

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    1. Die Verlockung kann ich gut nachvollziehen, wenn ich könnte würde ich auch heute noch immer zu dem größeren Koffer tendieren.
      Ich packe zwar ein paar Tage vorher alles schon nach und nach in den Koffer, doch meist direkt vor der Abfahrt packe ich innerhalb des Koffers die Sachen nochmal um. Weil es einfach irgendwie nicht richtig war.
      Dass mit dem Lüften der Kleidung ist natürlich super praktisch! Gerade mit der Wäsche nach dem Urlaub.

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